Foto: Michael Floris Neusüss, aus Serie Traumbilder, Privatbesitz
Ulle Hees
Ulle Hees
wurde am 19.03.1941 in Wuppertal geboren und ist dort am 09.07.2012 gestorben1. Sie wuchs als Ursula Schettler in Wuppertal-Vohwinkel mit fünf Geschwistern auf. Ihr Studium der Bildhauerei begann sie in Wuppertal, danach studierte sie weiter in München und Rom.
In ihre Heimatstadt kehrte sie 1964 zurück und heiratete Herbert Hees. Sie lebte und arbeitete in ihrem Atelier im Atelierhaus in der Friedrich-Engels-Allee bis zu ihrem Tod.
Schon als junges Mädchen zeigte sie künstlerische Ambitionen und Talent.1954 gewann sie bei einem Kunstwettbewerb des General-Anzeigers den ersten Preis. Im Jahr 2000 war Ulle Hees Preisträgerin der Enno-und Christa- Springmann-Stiftung.
In Dortmund studierte sie für das Lehramt und unterrichtete später an einem Gymnasium und leitete Kunst-Workshops. Sie hatte auch einen Lehrauftrag an der Gesamthochschule Wuppertal sowie eine Dozentinnenstelle an der Universität Dortmund. Diese Stellen gab sie später auf und widmete sich ausschließlich ihrer Arbeit als Künstlerin. Legendär sind ihre „Offenen Ateliers“, die jährlich in der Adventszeit stattfanden und von ihren Künstlerkolleg*innen auch heute noch im posthum nach ihr benannten „ Atelierhaus Ulle Hees“ fortgesetzt werden.
Ulle Hees war eine politisch, sozial und geschichtlich kritisch denkende und empfindende Frau, die auch die weibliche/gesellschaftliche Rolle thematisierte, die in vielen ihrer Werke gespiegelt wird.
Die Nähe zu ihrer Heimatstadt und zu Menschen, denen sie ohne jeden Dünkel und mit ehrlicher Herzlichkeit begegnete, zeigt sich z.B. in den Darstellungen der lokalen Originale „Mina Knallenfalls“, des „Zuckerfritz“ und dem Brunnen am Langerfelder Markt.
Aufruf an die Wuppertaler Bürger*innen und Hintergrundinformationen zum Langerfelder Brunnen von Ulle Hees.
Einige Denk- und mahnmale in Wuppertal:
- Das zerbrochene Herz (Else Lasker Schüler) Rathaus Wuppertal-Elberfeld innen
- Ja-Sager und Nein-Sager (Barmer Thesen) Fußgängerzone Barmen
- Brunnen (Fontainenstreit) Langerfelder Markt
- Das Urteil (Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse) vor dem Landgericht Wuppertal
- In anderen Städten ist Ulle Hees mit zahlreichen weiteren Werken vertreten.
- Das Von der Heydt-Museum hat zwei Werke von Ulle Hees in der Sammlung: „Liegender weiblicher Torso“, um 1962, 8 x 18 cm und „Porträt Tänzerin Gerlinde Lambeck“, 1990, 58 x 41 cm.2
Trotz des Widerstandes der FDP wurde in Vohwinkel die Astrid-Lindgren-Schule (Früher Frauenoberschule, in der Ulle Hees selbst Schülerin war.) im Rahmen einer Umstrukturierung in Ulle-Hees-Schule umbenannt.3
Text: Ulrike Mecking-Kroder
Bildergalerie:
Interessante Dokumente:
Die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel trauert um Ulle Hees. Nachruf von Karin Hockamp | Pdf-Dokument.
Text Trauerrede Ulle Hees | von Ulrike Müller | Pdf-Dokument
1 Vgl. auch Ulle Hees – Erzählte Geschichte: Plastiken im öffentlichen Raum, Verlag Edition Köndgen, 2011
2 Mit freundlicher Auskunft des Von der Heydt-Museums 09.08.2022
3 Westdeutsche Zeitung, 27. Mai 2016 (Stand: 15.08.2022): Umbenennung: Ulle Hees war selbst an der Lindgren-Schule