12. Dezember 2024
VOM VÖLKERSCHAU-KIND ZUR VORSITZENDEN DES ROTEN KREUZES IN TOGO
VOM VÖLKERSCHAU-KIND ZUR VORSITZENDEN DES ROTEN KREUZES IN TOGO
Wir laden Sie/Dich herzlich ein zur Eröffnung des FrauenOrtes NRW!
Wir feiern und erinnern Regina Bruce, die am 12.12.1900 im damaligen Eden Theater (heute Rex-Kino) geboren wurde.
Die Veranstaltung wird gemeinsam durchgeführt von WUPPERFRAUEN e.V., der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung Wuppertal, Decolonize Wuppertal und dem Rex Filmtheater.
ERÖFFNUNG
WANN: 12.12.2024 | 18:30 Uhr
WO: Rex Filmtheater, Kipdorf 29, 42103 Wuppertal
PROGRAMM:
Wir würden uns freuen, Sie/Dich begrüßen zu dürfen!
RESERVIEREN SIE SICH JETZT SCHON KINO-KARTEN!
INFO-FLYER: Hier öffnen.
BIOGRAFIE ÜBER REGINA BRUCE: Hier öffnen.
Wir schreiben das Jahr 2024: Die UN Frauenrechtskonvention feiert 45. Geburtstag.
Aber Gleichstellung bleibt weiterhin eine Utopie, jedenfalls was die Benennung der Strassen, Treppen und Plätze in unserer Stadt betrifft.
Von den über 2100 Straßen, Treppen, Plätzen in Wuppertal sind mehr als 27 % nach Männern benannt – aber nur etwa 3 Prozent nach Frauen.
Einige Jahre zuvor: Im Juli 2020 verabschiedet die Stadt Wuppertal die sogenannte „Satzung der Stadt Wuppertal für die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen“1, in der festgelegt wird: „Bei der Auswahl von Persönlichkeiten ist auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern zu achten“.
Eine Satzung mit großem Anti-Erfolg: Die nächsten drei nach Personen benannten Straßen, Wege, Plätze werden nach MÄNNERN benannt.
Denn: Zuständig für die Namensgebung sind nach wie vor die Bezirksvertretungen der Stadtteile.
Die Satzung der Stadt gleicht also einer neuen Straßenverordnung für Schlumpfhausen. Und die interessiert weder Schlümpfe noch die Bezirksvertretungen. Und zwar so wenig, dass die Bezirksvertretungen weder auf unsere Frage antworteten, ob sie vorhätten, die städtische Satzung demnächst zu beachten, noch jemand aus den Bezirksvertretungen uns überhaupt den Erhalt unserer Anfrage bestätigte.
Nur das Büro des Oberbürgermeisters schrieb freundlich zurück und erklärte erneut, dass die Bezirksvertretungen zuständig seien.
Unter den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen wird die Geschlechtergerechtigkeit aufgeführt. Ob das von Belang ist für die Bezirksvertretungen Elberfeld-West, Langerfeld-Beyenburg, Oberbarmen? Vermutlich nicht. Seit Freitag, dem 13. September gibt es in Beyenburg nun den neuen „Peter-Voogt-Platz“. Eine Liste mit hochrangigen weiblichen Persönlichkeiten, die wir für alle Bezirke Wuppertals erstellt hatten und die für eine Straßenbenennung in Frage kämen, lag den Bezirksvertretungen seit langem vor – unter anderem gibt es da Gräfin Maria von Waldeck, die 1562 als Pfandherrin des Bergischen Amtes Beyenburg stark sozial aktiv war und mit Barmer Bürgern die Lutherische Schule mit Uhrwerk und Glocke in Barmen stiftete.
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass die Straßenbenennungs-Satzung von 2020 nicht im Bereich der Fiktion bleibt wie Schlumpfhausen.
1 Satzung der Stadt Wuppertal für die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen und Benennungen im Rahmen der Erinnerungskultur vom 29.06.2020 (Benennungssatzung)
Sophia Victoria Krebs | © Claudia Müller
Um Riesen, Wechselbälger und lachende Tote ging es in Barmen am letzten Freitag beim Vortrag mit Märchenlesung und bei der feierlichen Enthüllung einer Gedenktafel für Dr. Adeline Rittershaus. Adeline Rittershaus promovierte im Jahr 1898 als eine der ersten Frauen an der Universität Zürich und erwarb als zweite Frau dort eine Lehrberechtigung.
Etwa 40 Menschen waren gekommen, um bei der Einweihung des Gedenkortes für Dr. Adeline Rittershaus dabei zu sein und zu feiern.
Großzügige Spenden der Eigentümerfamilie Neviandt, der Frauen des Lionsclub Corona Wuppertal und Unterstützung durch den Heimatscheck NRW ermöglichten die Feier im Geburtshaus von Adeline Rittershaus in der Emil-Rittershaus-Straße 5 in Barmen, dessen Fassade bald eine Informationstafel zieren wird.
Dagmar Hertle führte in die Veranstaltung ein, in der die Literaturhistorikerin Sophia Victoria Krebs das Leben und Wirken von Adeline Rittershaus vorstellte und die Schauspielerin und Schriftstellerin Julia Nika Neviandt isländische Märchen vorlas, die Rittershaus im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit als eine der ersten Skandinavistinnen und Islandforscherinnen gesammelt und analysiert hatte.
Eva Waldschütz wies bereits jetzt auf die nächste Veranstaltung der Wupperfrauen hin: Die Einweihung einer Gedenktafel für Regina Bruce am 12.12.2024 im Rex-Filmtheater Elberfeld im Rahmen des Projekts FrauenOrte NRW.
Im Anschluss an die Enthüllung der Gedenktafel trafen sich alle im Innenhof zu einem Umtrunk und zu lebhaften Gesprächen.
Mehr über Adeline Rittershaus gibt es hier…
Claudia Müller | © Christian Günther
Bei strahlendem Sonnenschein wurde am 9. Juni 2024 in Elberfeld der erste Wuppertaler FrauenOrt NRW eröffnet. Mehr als 60 Menschen waren zur Veranstaltung vor der Begegnungsstätte Alte Synagoge gekommen, um die Enthüllung einer Gedenktafel für die jüdische Ökonomin Dr. Cläre Tisch mitzuerleben.
Initiiert wurde die Würdigung im Zusammenschluss des Vereins Wupperfrauen e.V., der Begegnungsstätte Alte Synagoge und der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung in Wuppertal.
Das Projekt FrauenOrte NRW, das getragen wird vom FrauenRat NRW e.V., zeichnet derzeit im gesamten Bundesland Orte aus, die Frauengeschichte sichtbar machen. Schirmpatin des Projekts FrauenOrte NRW ist Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Zur Eröffnung des Frauenortes sprachen der Bürgermeister, Heiner Fragemann und Sylvia Löhrmann, Staatsministerin a.D.. Frau Prof Dr. Petia Genkova vom FrauenRat NRW stellte das Projekt FrauenOrte NRW vor, Claudia Müller von den Wupperfrauen e.V. führte in die Lebensgeschichte von Cläre Tisch ein. Briefe von Cläre Tisch an Herrn Schumpeter wurden eindrucksvoll von der Schauspielerin Luise Kinner vorgetragen. Für den musikalischen Rahmen sorgten Roswitha Dasch und Dirk Lattenkamp. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Ulrike Schrader, der Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge.
Mehr über Cläre Tisch gibt es hier…
Vielen ist unbekannt, dass wir in Barmen ein richtig tolles kleines Museum haben: Die Ausstellung zur Barmer Erklärung und ‚bekennenden Kirche‘ in der Gemarker Kirche!
Viele spannende Bilder, Exponate und Texte verdeutlichen die Zeit der Kirche/n vor dem Nationalsozialismus, während des NS-Regimes und nach dem Krieg. Wussten Sie beispielsweise, dass die Kanzel der Pauluskirche bis hin zu Handgreiflichkeiten umkämpft war von Bekennenden Christen einerseits und nationalsozialistischen Gläubigen andererseits?
Die Wupperfrauen waren eingeladen zu einer Führung zum Thema „Frauen in der bekennenden Kirche“, durchgeführt von Barbara Herfurth-Schlömer, Leiterin des Projektes „Gelebte Reformation. Die Barmer Theologische Erklärung“ und Rebecca Stollewerk.
Wir bedanken uns sehr für die interessante Führung!
Unser Tipp an alle anderen: Unbedingt die Ausstellung besuchen!
Mehr Informationen auf www.barmen34.de
Was haben wir nur für ein nettes Kunstmuseum in der Stadt?
Kaum veröffentlichten wir auf Instagram den Hinweis auf unsere Biografie über die Wuppertaler Künstlerin Irma Hartje-Leudesdorff, meldete sich das Von der Heydt-Museum und teilte uns mit, dass sie im Archiv ein weiteres Werk von dieser Malerin hätten. Das Museum lud uns Wupperfrauen zur Besichtigung ein – nicht nur ein besonderes Ereignis für das Patenkind von Irma Hartje-Leudesdorffs Ehemann, Prof. Jürgen Drees, der die Biografie der Künstlerin für uns geschrieben hatte. Das Ehepaar Drees konnte einige spannende Details erzählen bei der Besichtigung. Vielen herzlichen Dank an Henrike Stein, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Von der Heydt-Museum, die uns diesen Besuch ermöglichte!
Bilder von li nach re:
Prof. Jürgen Drees mit dem Gemälde von Irma-Harte-Leudesdorff | Prof. Jürgen Drees und Isa Wendler Wupperfrauen e.V. | Irma Hartje-Leudesdorff, Die Blinde, 1917, Öl und Harz auf Leinwand, 73 x 50,5 cm, Kunst und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal © Rechtsnachfolger, Foto: Von der Heydt-Museum Wuppertal | Wupperfrauen e.V. und Henrike Stein, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Von der Heydt-Museum (2. v. r.)
Seit Juni 2020 hat Wuppertal eine Satzung für die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen, die bei der Namensgebung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern vorsieht.
In Oberbarmen wird nun nach Beschluss der Bezirksvertretung am 23. Januar 2023 der Fußweg von der Straße Schwarzbach zur Sonnenstraße nach einem Mann benannt, Wilfried Jakob. Der Name Wilfried-Jakob-Weg soll an den SPD-Stadtverordneten erinnern. Grüne und Linke gaben zu Bedenken, dass zu wenige Straßen und Wege in Wuppertal nach Frauen benannt sind. Die SPD konnte sich mit ihrem Wunsch aber durchsetzen, sodass erneut eine Straße nach einem Mann benannt wird.
Dr. Dagmar Hertle, Mitglied des Vereines Wupperfrauen e.V., schrieb in der WZ (12.2.2024) dazu einen Leserbrief, der veröffentlicht wurde:
Es ist ja ein schöne Sache, wenn engagierte und bedeutende Menschen für Ihre Leistungen mit der Benennung einer Straße geehrt werden. Allerdings stellt sich die Frage, warum in Wuppertal die Frauen dabei so oft nicht bedacht werden. Genau 12 Straßen sind in Wuppertal nach bedeutenden Wuppertaler Frauen benannt, das ist weniger als 1%. Bei den Männern sind es deutlich mehr. Die genauen Zahlen und viele Vorschläge für wichtige Wuppertalerinnen finden sich unter www.wupperfrauen.de. Es gibt sie also, die bedeutenden Frauen, übrigens auch bei der SPD, Alma Kettig z.B. oder Thekla Landé. Nur: Wann kommen sie endlich zum Zuge? Gleichberechtigung bei der Benennung der Straßen ist seit 2020 Bestandteil der Satzung der Stadt Wuppertal. Es ist somit nichts, was man nur macht, wenn man gerade mal Lust hat. Davon abgesehen bereichern die bedeutenden Wuppertalerinnen unsere Stadt um weitere interessante Facetten. Es ist doch schade, wenn diese nicht gleichermaßen sichtbar werden.
Dr. Dagmar Hertle
Wupperfrauen e.V.
© Stiftung ‚Frauen’leben in Köln
Am 24. Februar 2024 hatte uns die Stiftung Frauen*leben in Köln eingeladen. Wir trafen uns mit den Macherinnen der Stiftung Frauen*leben in Köln, des Kölner Frauen*Stadtplans und des Kölner Frauengeschichtsvereins. Wir wurden sooo herzlich willkommen geheißen – vielen Dank für den schönen Nachmittag!
Wir wurden nicht nur lecker bewirtet und konnten den Bücherschatz des Frauengeschichtsvereins bewundern, sondern es gab regen Austausch zwischen den Macherinnen des Kölner und Wuppertaler Frauenstadtplans. Wir tauschten uns aus rund um die Themen Biografieerstellung, Kriterien zur Aufnahme von Frauen in den Stadtplan, Diversität, Verschlagwortung undundund…- wir genossen die spannende Runde und freuen uns auf den Gegenbesuch der Kölnerinnen.
Mehr über die Stiftung erfahrt ihr hier: https://www.stiftung-frauenleben.koeln/
Fotos 1, 2, 3: © Frauengeschichtsverein Köln | Fotos 4 und 5: © Eva Waldschütz | Fotos 6 und 7: © Claudia Müller | 8 und 9: © Dagmar Hertle