Foto: © Tasso Anastasios Sarakasidis
Brenda Boykin
Brenda Boykin wurde am 30. März 1957 in Oakland, Kalifornien geboren und ist eine international bekannte Jazz- und Blues-Sängerin. Seit 2004 ist ihre Wahlheimat Wuppertal. Sie sagt von sich: „Ich bin eine Wuppertalerin aus Kalifornien“. Sie trat bei zahlreichen internationalen Festivals auf und arbeitete mit international bekannten Musikerinnen und Musikern zusammen. Bis 2017 ist sie viel mit der Nu-Jazz-Band Club des Belugas getourt.
Brenda Boykin begann mit dem Gesang im Chor der North Oakland Missionary Baptist Church. Dort sang sie drei Jahre lang mit, bereits nach drei Monaten auch als Solosängerin. An der University of California in Berkeley interessierte sie sich mehr für die Jazz-Band mit Chor als für das Studium der Psychologie und Sozialen Arbeit. Gleich beim Vorsingen von „God bless the child“ von Billie Holiday wurde sie unterbrochen mit den Worten: „Wir haben unsere neue Solistin gefunden.“ Jazz war und ist ihr Ding. Boykin brachte sich autodidaktisch bei zu arrangieren und schrieb die Partituren für die Musiker. Sie war stets sowohl im Jazz als auch im Blues unterwegs und war mit vielen Musiker-Größen auf der Bühne, wie Dr. John, Jr. Walker, Johnny Adams und vielen anderen. Mit Shirley Horn, einer der besten Jazz-Pianistinnen, war sie eng befreundet.
Bekannt wurde sie als Sängerin der Johnny Nocturne Band. Sie spielte auf vielen internationalen Festivals, wie auf dem DuMaurier Jazz Festival in Vancouver, dem Monterey Bay Blues Festival, dem Monterey Jazz Festival, dem San Francisco Blues Festival, dem San Francisco Jazz Festival, dem Umbria Jazz Festival und auf dem Montreux Festival. 2015 trat sie als Solistin mit der russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg auf der Gala des Zelt-Musik-Festivals in Freiburg auf. In Deutschland war sie zweimal auf der Bühne in einer Inszenierung von Woody Allens „Sweet and Lowdown“ in Krefeld und Mönchengladbach und in der ersten Inszenierung eines Musicals der Blues Brothers in Dortmund. Brenda Boykin tritt seit 2011 regelmäßig in der Färberei in Wuppertal auf. Hinzu kommen zahlreiche Tonaufnahmen mit deutschen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern.
Zum Umzug nach Wuppertal kam es, nachdem Boykin 2001 in Freiburg beim Zelt-Musik-Festival gesungen und dort Ulrich Rasch und Hendrik Gosmann aus Wuppertal kennengelernt hatte. Mit beiden war sie zwischen 2002 und 2004 mehrfach in NRW auf Tour und wohnte währenddessen in Wuppertal. Wuppertal mit seiner Liebe für die Kultur sei ihr schnell ans Herz gewachsen, sagte sie 2020 in einem Interview.
Nach der Arbeit mit Ulrich Rasch arbeitete Boykin mit Martin Kratzenstein im Projekt „Club des Belugas“ zusammen, sang und schrieb Texte. Aus dem Projekt wurde eine Live-Band, die von 2006 bis 2017 viel auf Reisen war. Sie arbeitet auch mit jungen Wuppertaler Musikern wie Horst Wegener, Roman Babick und Jens Filser zusammen.
Boykin mag die Mischung der Genres bei ihren Auftritten. Wichtig ist ihr der Groove und die Freiheit beim Musizieren. Regelmäßig fragt sie ihr Team beim Auftritt: „Are you ready for mistakes? Good mistakes that lead to interesting places?“ und dann wird gejammt.
Brenda Boykin wurde zweimal nominiert für den BAMMY Award (Bay Area Musik Award) als „beste Sängerin/besterSänger für Blues”. Sie war die Gewinnerin des Publikumspreises auf dem 39. Montreux Jazz Festival; ihr Quartett wurde als Beste Band des gesamten Outdoor-Festivals ausgezeichnet.
Text: Dagmar Hertle und Brenda Boykin
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1 Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Anastasios Sarakasidis