© Antje Zeiss-Loi, Stadt Wuppertal
Wir sind definitiv zu leise!
Am 8. September 2025 kamen etwa 100 Frauen und Männer ins Pina Bausch Zentrum Under Construction ins ehemalige Schauspielhaus, um sich über die Inhalte und die Bedeutung der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW) zu informieren und 40 Jahre Ratifizierung durch Deutschland zu feiern. Motto der Veranstaltung, die von der Wupperfrau Dr. Dagmar Hertle initiiert und in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal, Remscheid, Solingen sowie der Gleichstellungsstelle der Stadt Wuppertal durchgeführt wurde, war „Frauen in Wuppertal, wie geht´s euch eigentlich?“. Denn die UN-Frauenrechtskonvention soll ja nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch vor Ort umgesetzt werden. Inwieweit dies in Wuppertal gelungen ist und wo es noch hakt, das wurde mit fünf Podiumsgästinnen diskutiert: Roswitha Bocklage, Leiterin der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung, Bettina Tyndale vom Verein Frauen helfen Frauen e.V. und dem Frauenhaus, Dr. Christelle Beti, Frauenärztin und im Vorstand des Deutsch-Kongolesischen Instituts und bei ASHA Congo e.V. sowie Dr. Rebekah Rota, Intendantin der Wuppertaler Oper und Bettina Milz, Leiterin der Vorlaufphase Pina Bausch Zentrum. Durch den Abend und durch das Gespräch führte Dr. Dagmar Hertle.
Nach einem Impuls-Vortrag zur Frauenrechtskonvention von Dr. Esma Cakir-Ceylan, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht, ging es um die (fehlenden) Zahlen rund um das Thema Gleichstellung, um Gewalt gegen Frauen, zu wenige Frauenhausplätze, fehlende Täterarbeit und die (immer noch bestehenden) Schwierigkeiten Muttersein und Karriere unter einen Hut zu bringen. Auch Intendantinnen gibt es noch zu wenige, aber Kompositionen von Frauen werden in der Wuppertaler Oper regelmäßig zu Gehör gebracht. Das und vieles mehr wurde rund um die Lage Frauen im Allgemein und im Besonderen in unserer Stadt besprochen.
Für gute Stimmung trotz des schwierigen Themas und für Empowerment sorgte der WoW Chor („Women of Wuppertal“) unter der Leitung von Prof.in Hayat Chaoui. Übereinstimmendes Fazit der Veranstaltung, der es gelang, ein Gefühl von Solidarität und Gemeinschaft unter den Anwesenden zu erzeugen, war:
Wir sind immer noch zu leise – aber: Mal sehen, was wir noch alles auf die Beine stellen…
Ausschnitt aus dem March of the Women der Komponistin Ethel Smyth, gesungen vom WoW Chor. Das Lied war die Hymne der englischen Frauenbewegung.
Hier gibt es zur Veranstaltung einen Presseartikel in der Westdeutschen Zeitung.
BILDERGALERIE:
Fotonachweise auf Klick, Fotos von © Antje Zeiss-Loi, Stadt Wuppertal, © Christian Günther und © Claudia Müller.